Body Stories

Interview mit Andrea Vollgas – Initiantin von Body Stories

Andrea Vollgas @vollgasstudio

Heute möchten wir euch Andrea Vollgas von Vollgasstudio vorstellen, die mit ihren Illustrationen nicht nur Body Respect sondern auch eine breite Vielfalt, queerness und jede Menge Lebensfreude versprüht. Wir sind grosse Fans ihrer Arbeit und es ist uns eine Ehre, dass sie für Body Respect Schweiz eine Illustration gezaubert hat.

Neu dürfen wir sogar ihr Projekt “Body Stories” übernehmen, was uns sehr freut. Worum es dabei geht und wer Andrea ist, lest ihr hier im Interview.

Wie heisst du und was machst du?

Mein Name ist Andrea Vollgas. Ihr findet mich aber meistens unter Vollgas Studio. Und ja, das ist tatsächlich ein Künstlername, den ich angenommen habe, als ich mich voll und ganz für die Kunst entschied. Davor war ich vollblütige Grafikdesignerin, heute aber Künstlerin und Illustratorin. Ich kreiere Werke über Queerness, Körperakzeptanz, Feminismus und Diversität und habe schon mit Kunden wie Adobe, The Guardian, Vans und natürlich mit Body Respect Schweiz zusammengearbeitet. 

Was bedeutet Body Respect für dich?

Für mich bedeutet Body Respect die komplette Akzeptanz des eigenen Körpers. Das heisst nicht unbedingt Liebe oder Zuneigung zu sich selbst, sondern einfach eine Akzeptanz, dass der eigene Körper da ist und er einen durchs Leben trägt. Ein Okay und high five zum eigenen Körperbild. Aber dazu muss natürlich auch die Akzeptanz von aussen gestärkt werden, Respekt auch in der Gesellschaft hergestellt werden, dass Körper vielfältig und genau so wunderbar sind wie sie sind. Dazu bedarf es viel Arbeit, denn wir sind so stark konditioniert worden, dass jeder Körper einer absoluten Norm angehören muss. Daher ist Body Respect ein wahnsinnig wichtiger Part einer neuen, gleichgestellten und respektvollen Gesellschaft. 

Erzähle uns etwas über deine Arbeit an der Illustration für Body Respect Schweiz.

Die Illustration für Body Respect Schweiz hat mir wahnsinnig viel Freude bereitet. Alleine schon, weil ich so viele powervolle Menschen in grossen Körpern illustrieren durfte. Für mich war es wichtig, die Präsenz dieser Körper zu zeigen und ihnen Raum zu geben, denn davon haben wir dicken Menschen oft leider viel zu wenig. Ich zumindest habe jahrelang versucht, mit meinem grossen Körper so wenig Raum wie möglich einzunehmen. Heute mache ich das Gegenteil und nehme mir den Raum, den ich benötige. 

Wie bist du auf die Idee gekommen, Body Stories ins Leben zu rufen?

Body Stories war ein Projekt, auf das ich 2020 gekommen bin. Nachdem ich mich so lange mit meiner eigenen Geschichte auseinandergesetzt hatte, wollte ich mich ebenfalls anderen Geschichten widmen. Es sind die Geschichten von Menschen, die sich in ihren Körpern nicht immer wohl gefühlt haben und die durch ihre persönliche Entwicklung zu einer Art Akzeptanz fanden und wie diese heute aussieht. Jede dieser Geschichten ist mit einer Illustration begleitet. Diese Illustrationen sollen die Stärke in ihrer Geschichte und ihren Körpern zeigen. 

Warum vertraust du uns dein “Baby” Body Stories an?

Als ich Body Stories gestartet habe, hatte ich immer diese Vorstellung, dass es irgendwann über mich hinaus wächst. Dass andere Künstler*Innen hinzukommen, dass Gedichte, Geschichten, Fotos und Kunst miteinander eine Plattform finden. Alles rund um das Thema Körper. Allerdings war dieses Projekt sehr zeitintensiv und mit jedem Monat, der verstrich, habe ich gemerkt, wie wenig ich genau von dieser Ressource hatte. Es war klar, dass ich mich entscheiden musste. Entweder ich lasse das Projekt gehen oder ich gebe es ab. Und da ich es als viel zu wichtig empfinde, war klar, es braucht ein neues Zuhause und Body Respect Schweiz schien mir perfekt. Wo können Geschichten über Körper besser erzählt werden als dort, wo darauf aufmerksam gemacht wird. So hat es sich entwickelt, dass das “Baby” Body Stories nun von meinen Händen in die meiner Namensvetterin Andrea bei Body Respect Schweiz übergeht. 

Woran arbeitest du gerade?

Ich arbeite gerade an einer Vielzahl von Illustrationen für verschiedene Kunden, an meinen monatlichen Fundraisern und natürlich für meine Patreons in der Vollgas Community. Denn eins ist klar: Ich werde niemals aufhören, Kunst zu machen, die bewegt und herausfordert, die unsere Gesellschaft in ihren Normen hinterfragt, die Körpervielfalt normalisiert und die immer mal wieder ein bisschen aneckt. Diese Kunst ist, was mich antreibt und ich werde weiterhin versuchen, sie so gut wie möglich für Zwecke zu nutzen, um dem Traum einer gleichgestellten und respektvollen Gesellschaft näher zu kommen. 

Wo findet man deine Angebote?

Mich findet ihr unter www.vollgas.studio oder auf Instagram unter @vollgasstudio

Wenn ihr mehr über mich wissen wollt und meine Kunst unterstützen möchtet, werdet Teil der Vollgas Community als Patreon unter Patreon.com/vollgasstudio. Dort findet ihr all die Sachen, die hinter den Kulissen stattfinden in meinem wöchentlichen Podcast und natürlich exklusive Kunst. Wo auch immer ich euch antreffe, ich freue mich auf euch.